Vielfalt fördern, Lebensräume vernetzen

Vielfalt fördern, Lebensräume vernetzen


Ein Wandbild über die Massnahmen für eine gute ökologische Infrastruktur. Das Konzept wurde für einen Ausstellungscontainer gestaltet und wird im Jahr 2021 fertig umgesetzt.

 

Bachelor Projekt
an der ZHdK

Mentorat
Anita Dettwiler
und Fabienne Boldt

Kooperation
Alex Stirnemann
Departement für Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau

 

Das Artensterben ist überall spürbar. In den letzten 25 Jahren hat die Biomasse der Insekten um 80% abgenommen. Was können wir dagegen tun? Mein Wandbild zeigt Lösungen auf und regt dazu an, neu über die Gestaltung unserer Landschaft nachzudenken.

46% aller Tier- und Pflanzenarten sind in der Schweiz gefährdet. Zusätzlich durch den Klimawandel bedroht ist der Erhalt der Biodiversität heute drängender denn je. Doch wie lässt sich Diversität konkret fördern? Das Schaffen und Vergrössern von Schutzgebieten ist ein wichtiger Schritt. Entscheidend ist jedoch die Vernetzung bestehender Lebensräume.
Je besser Waldgebiete, Äcker, Gewässer und auch Siedlungen vernetzt sind, desto eher finden bedrohte Arten Platz in unserer modernen Welt.

Mit meiner Arbeit möchte ich ein breites Publikum für das Fehlen ökologischer Infrastrukturen sensibilisieren. Das Wandbild bietet einen Überblick über drei Lebensräume und stellt konkrete Massnahmen wie Dachbegrünungen und Trockenmauern vor.

Blickführung und Fokus sind in einem Wandbild entscheidend. Deshalb variierte ich den Illustrationsstil nach inhaltlicher Relevanz. Für die Gestaltung machte ich mir die Grösse des Wandbildes zu nutzen, um sowohl eine Übersicht der Vernetzungen als auch Nahaufnahmen davon zu zeigen. Aus dem Bild hervortretende Ecken schaffen eine weitere Ebene der Vermittlung. Die Betrachtenden werden dadurch angeregt, sich im Raum zu bewegen um Neues zu entdecken.

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Das Bild im Raum

Das Wandbild ist für eine 5.6 auf 2.5m grosse Wand eines Ausstellungs-Containers konzipiert. Damit das Bild auch im Raum erlebbar wird, treten vier Prismen aus der Wand hervor. Auf deren breiten Seite ist jeweils ein Bild, auf der schmalen ein kurzer Text mit Informationen zu sehen. Dadurch eröffnen sich den Betrachtenden verschiedene Teile des Bildes, wenn sie sich im Raum bewegen.
In meiner Arbeit habe ich mich auf das Erstellen der Bilder konzentriert, weswegen die Seiten mit Text bisher nur stellvertretend sind. 

 
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Drei Ebenen der Gestaltung

In meiner Arbeit spielt die unterschiedliche Ausgestaltung der einzelnen Bildteile eine wichtige Rolle. Um Struktur in dieses grosse Bild zu bringen, habe ich mich dafür entschieden, drei unterschiedliche Illustrationsstile anzuwenden. Um den negativen Istzustand zu betonen, verwendete ich eine reduzierte Farbpalette. Die in diese Landschaft gesetzten positiven Einblicke sind bunter und detaillierter und die Nahaufnahmen zeigen viele mit Outlines versehene Details. So wird der Fokus auf die positiven Auswirkungen einer guten ökologischen Infrastruktur gelenkt.

 

Die vier Strukturen

Das Wandbild zeigt Vernetzungsmöglichkeiten der Lebensräume Acker, Wald und Siedlung auf. Im Wald können umgestürzte Bäume nach einem Sturm stehen gelassen werden. Das dabei entstehende Totholz bietet den Nährboden für den Zunderschwamm oder Käfer wie den Kopfhornschröter.
An Strassen und Äckern entlang kann ein ungedüngter Bereich zur artenreichen Magerwiese werden. Diese Grünstreifen sind wie Dachbegrünungen ein Paradies für diverse Bienen- und Schmetterlingsarten.
Die letzte Struktur ist die Trockenmauer, welche Blindschleichen und Eidechsen beherbergt.

 

Die Nahaufnahmen

Diese Bilder zeigen die positiven Auswirkungen einer guten ökologischen Infrastruktur. In ihnen sind ausgewählte Tier- und Pflanzenarten zu entdecken, die selten geworden sind und von diesen Strukturen stark profitieren würden.
Die Nahaufnahmen sind, wie die ganze Arbeit, noch nicht in der schlussendlichen  Auflösung gestaltet. Trotzdem zeigen sie meine Intension von Detailgrad, Farbumfang und Komposition an.

Hauptdatei_4_Dachbegrünung_überarbeitet.jpg
 
Haupt-Strassenbegleitfläche_3_klein.jpg
 
 
01_Alt_Totholz_-vergrössert_mit Tieren_Baum Farbe_klein.jpg
 
Trockenmauer4_klein.jpg